Diplomarbeit 35 | Erfassung und Abrechnung von Mehrkosten langlebiger Wirtschaftsgüter im Fall von Bauablaufstörungen
Thun, Kerstin: Erfassung und Abrechnung von Mehrkosten langlebiger Wirtschaftsgüter im Fall von Bauablaufstörungen. Diplomarbeit Nr. 1289, TU Dresden, Institut für Baubetriebswesen, 2003
Die Erfassung und Abrechnung von störungsbedingt erhöhten Kosten langlebiger Wirtschaftsgüter, z. B. von Geräten, Schalung oder Containern, ist in der Praxis sowohl dem Grunde als auch der Höhe nach immer wieder mit Schwierigkeiten verbunden. So scheitert die Erfassung der Mehrkosten von Leistungsgeräten oft. Zudem dürfen Schadensersatzansprüche des Bauunternehmers aus Behinderung nach § 6 Nr. 6 VOB/B nur bei Vorsatz Gewinn enthalten, woraus Probleme aufgrund gewinnähnlicher kalkulatorischer Kostenbestandteile eigener oder von verbundenen Unternehmen angemieteter Wirtschaftsgüter resultieren können. Der oft unzureichende Bezug zwischen Kosten- und Ablaufplanung erschwert zudem den adäquat-kausalen Anspruchsnachweis. Im Ergebnis können störungsspezifische Mehrkosten oft nicht vollständig erkannt oder durchgesetzt werden – mit teilweise erheblichen Ergebnisauswirkungen.
Die Diplomarbeit soll für ein Beispielprojekt untersuchen, wie sich die geplanten Kosten langlebiger Wirtschaftsgüter dem Bauablauf zuordnen lassen und wie Mehrkosten störungsspezifisch erfasst und abgerechnet werden können.
Im ersten Teil der Diplomarbeit ist zunächst der kaufmännische, technische und juristische Bezugsrahmen zu recherchieren und zu systematisieren. Auf dieser Basis ist ein System zu entwickeln, mit dem die Kosten langlebiger Wirtschaftsgüter ablauforientiert geplant, konkret erfasst sowie Abweichungen analysiert und gegebenenfalls abgerechnet werden können. Im angewandten Teil soll für ein konkretes Bauprojekt die Zuordnung der geplanten zeitabhängigen Kosten zum Bauablauf erfolgen und die Verfahrensweise bei der Erfassung störungsbedingter Mehrkosten dargestellt werden. Aus der konkreten Umsetzung sind gegebenenfalls Rückschlüsse zum entwickelten Konzept beziehungsweise zur Verfahrensweise im betreuenden Unternehmen zu ziehen.
Die Einführung befasst sich auf 2 Seiten und dient neben der Erläuterung der Problemstellung vor allem der Abgrenzung des Themas und der Vorgehensweise. Im Kapitel 2 stehen die Grundlagen der Erfassung und Abrechnung von Mehrkosten langlebiger Wirtschaftsgüter im Fall von Bauablaufstörungen im Mittelpunkt der Betrachtungen. Der Diplomandin setzt sich auf 24 Seiten mit baubetrieblichen Grundlagen, dem gestörten Bauablauf und den rechtlichen Grundlagen auseinander. Das Kapitel 3 stellt mit 31 Seiten umfangreich auf bestehende Verfahren zur Abrechnung von Mehrkosten langlebiger Wirtschaftsgüter im Fall von Bauablaufstörungen ab. Frau Thun stellt bekannte Verfahren vor und entwickelt aus dieser Analyse der unterschiedlichen Abrechnungsmodelle ein eigenes System zur praxisgerechten Gerätekostenzuordnung und Gerätekostenabrechnung. Das Kapitel 4 behandelt die Umsetzung des entwickelten Konzepts am praktischen Beispiel auf 15 Seiten. Dabei werden die gegebenen Voraussetzungen und Abgrenzungen und das übliche Vorgehen auf der Baustelle erläutert. Aus dem Fazit der Bearbeitung ergibt sich ein eigener Lösungsvorschlag zur Erfassung und Abrechnung von Mehrkosten langlebiger Wirtschaftsgüter im Fall von Bauablaufstörungen. Kapitel 5 fasst die Arbeit zusammen und liefert die Schlussfolgerungen und einen Ausblick.
Betreuer:
Thomas Heilfort – TU Dresden/Institut für Baubetriebswesen
Dipl.-Ing. Kallabis – Ed. Züblin AG
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